4. Januar 2025. 10 Uhr. Der Startpfiff zum 24-Stunden-Schwimmen der Wasserwacht Thannhausen fällt.
Pünktlich zu diesem Zeitpunkt hatte sich eine bunte Mischung aus Hobbysportlern, ambitionierten Wettkampfschwimmern und Vereinen bzw. Wasserwacht-Ortsgruppen am Beckenrand des Thannhauser Hallenbades versammelt. Ziel war es, innerhalb des 24-stündigen Zeitrahmens so viel Strecke – und damit so viele Bahnen wie möglich zurückzulegen.
14 Teams und rund 290 Teilnehmern schwammen innerhalb der 24 Stunden die stolze Strecke von insgesamt 912,5 km. Auch die Wasserwacht Steppach war hier mit einem jungen Team aus 18 Teilnehmenden vertreten und erzielte mit 80 geschwommenen Kilometern den starken zweiten Platz.
Ein zentraler Aspekt des 24-Stunden-Schwimmens 2025 war jedoch nicht nur der sportliche Wettkampf, sondern auch ein Appell an die Bedeutung und den Erhalt öffentlicher Schwimmbäder in Schwaben. In vielen Städten und Gemeinden ist das sogenannte „Bädersterben“ bereits drängendes Thema. Aufgrund steigender Betriebskosten, mangelnder Förderungen und teilweise sinkender Nutzerzahlen stehen viele Schwimmbäder vor der Schließung oder Reduzierung ihrer Öffnungszeiten.
Wegen des schlechten baulichen Zustands von Sporthallen oder Schwimmbäder[n] müssen […] vier von zehn deutschen Kommunen einzelne Angebote ausfallen lassen. Dies geht aus einer Erhebung des Deutschen Instituts für Urbanistik (DifU) im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) [hervor], über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) berichten. Demnach befürchten zudem 36 Prozent der Kommunen, dass sie ihr Angebot wegen maroder Hallen oder Bäder in den kommenden Jahren reduzieren müssen.
Das 24-Stunden-Schwimmen wollte ein Bewusstsein für diese Problematik schaffen und darauf hinweisen, wie wichtig der Zugang zu öffentlichen Schwimmbädern für die Gemeinschaft, für die sportliche Entwicklung und für die Förderung der Gesundheit ist.
Zu Beginn der Veranstaltung war die Stimmung sehr entspannt – alle waren motiviert und leistungswillig. Die ersten Stunden verliefen weitgehend ohne größere Erschöpfungserscheinungen. Im Laufe der Zeit machten den Schwimmer:innen jedoch zunehmend Müdigkeit, Erschöpfung und Muskelkater zu schaffen. Insbesondere das Schwimmen zwischen 23:00 und 7:00 Uhr zehrte sehr an den Kräften aller Beteiligten.
Aufgeben kam aber nie in Frage!
Ab den frühen Morgenstunden des 5. Januar, als das Ende der langen 24 Stunden näher rückte, kehrte die Motivation und der absolute Willen, einen Platz auf dem Podest zu erlangen, zunehmend wieder zurück. Die Aussicht auf das bevorstehende Finale des Wettbewerbs und die erlösende Belohnung nach 24 Stunden des Schwimmens motivierte viele, ihre letzten Kräfte zu mobilisieren. Pünktlich um 10 Uhr des 5. Januars, exakt 24 Stunden nach dem Startpfiff tags zuvor endete das Event. Die letzten Schwimmer:innen verließen erschöpft aber sehr stolz das Becken.
Nach der anschließenden Siegerehrung ging es müde, aber umso glücklicher zurück nach Steppach. Abschließend lässt sich sagen, dass das 24-Stunden-Schwimmen mehr ist als nur sportliches Event – es ist ein starkes Zeichen für den Stellenwert öffentlicher Schwimmbäder in unseren Kommunen.